Bist du unsicher, ob du dich impfen lassen sollst oder nicht? Dann geht es dir wie vielen anderen Betroffenen. Aktuell werde ich häufig zu meiner Meinung bezüglich der Corona Impfung gefragt. Das habe ich zum Anlass genommen, einen Beitrag zu diesem Thema zu verfassen. Hier erfährst du, was die häufigsten Bedenken von anderen Betroffenen zu der Corona Impfung sind und welche Impfreaktionen bei Fibromyalgikern auftreten. Außerdem berichte ich davon, wie ich selbst damit umgehe.
Kleine Anmerkung zur Corona Impfung
Ganz ehrlich: Eigentlich wollte ich in meinen Beiträgen einen Bogen um Corona und die Corona Impfung machen, weil das Thema im Netz ja sehr sensibel diskutiert wird. Aber in Gesprächen und Mails werde ich immer wieder darauf angesprochen und ich merke, dass die Verunsicherung groß ist.
In diesem Beitrag geht es nicht um Sinn oder Unsinn der Corona-Maßnahmen und der Corona Impfung. Dies soll kein Thema sein. Mir geht es nur um den Erfahrungsaustausch mit chronisch kranken Menschen. Deshalb verstehe meinen Inhalt bitte auch nicht als Empfehlung für oder gegen die Corona Impfung, denn das ist sie nicht. Ich empfehle dir weder, dich impfen zu lassen noch, dich nicht impfen zu lassen.
Meine Situation, aufgrund der ich eine Entscheidung getroffen habe, wird eine ganz andere sein als bei dir. Du hast andere Begleiterkrankungen als ich, lebst in einem anderen Umfeld und hast andere Erfahrungen, auf die du zurückblickst. Du musst deine eigene Entscheidung in Anbetracht deiner eigenen Situation treffen, falls du es nicht bereits getan hast.
Die häufigsten Bedenken bei der Corona Impfung
Hier beschreibe ich, was andere Fibromyalgiker beschäftigt:
Viele überlegen, was schlimmer ist: der mögliche schlimme Verlauf einer Corona-Infektion mit eventuellen Langzeitfolgen oder aber mögliche Impfschäden, und zwar zusätzlich zu den bereits vorhandenen Fibromyalgie Symptomen. Da wird man im Vorfeld natürlich keine Klarheit haben. Beides ist schwer einzuschätzen. Es gibt Menschen, die völlig „normal“ durch den Virusinfekt gehen. Es gibt aber auch viele, die daran sterben und es gibt eine ganze Menge dazwischen. Wie es bei einem selbst sein würde, weiß man vorher nicht. Ebenso wenig bei der Corona Impfung.
Manche Betroffene haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Impfungen gemacht und wollen sich deshalb nicht impfen lassen.
Corona Impfung bei Autoimmunerkrankungen
In einer Mail habe ich die Information erhalten, dass nicht unbedingt Antikörper gegen das Coronavirus gebildet werden, wenn man autoimmunkrank ist. Ich habe versucht, im Netz Informationen darüber zu erhalten und bin tatsächlich auf Artikel gestoßen, die das bestätigen. Allerdings bezog man sich dort auf Autoimmunkranke, die Immunsuppressiva einnehmen. Es hieß in diesem Artikel, dass die Impfung dann bei jedem Zehnten wirkungslos sei.
Die neue Studie an Mäusen (2021) zeigt ja ganz klar einen Zusammenhang zwischen autoimmunen Prozessen und Fibromyalgie. Ich habe sie in diesem Beitrag vorgestellt. Betroffene sind dadurch nun zusätzlich verunsichert und fürchten, dass sie deswegen eine verstärkte Reaktion bekommen. Diese Befürchtung habe ich nicht, denn dann müsste ich ja auch ständig mit anderen Infekten zu tun haben. Das ist bei mir aber nicht der Fall. Ich hatte schon seit Langem keinen Schnupfen mehr, geschweige denn sonstige Infekte.
Dieser Inhalt als Video
Manche Fibromyalgie-Betroffene schauen lieber Videos, anstatt Texte zu lesen, weil es ihnen unglaublich schwerfällt, sich durch Beiträge zu arbeiten. Dieser Inhalt steht dir auf meinem YouTube-Kanal auch als Video zur Verfügung. Hier kannst du dir diesen Textbeitrag „Corona Impfung bei Fibromyalgie? [Erfahrung] [Fibromyalgie Schmerzen] [Fibromyalgie Symptome]“ als Video anschauen:
Entscheidungsfindung
In meinem Leben habe ich schon einige Impfungen bekommen, sei es als Kind oder auch später. Als wir zum Beispiel einen Hund bekamen, habe ich mich gegen Tetanus impfen lassen. Denn Kratzer und Wunden sind mit Haustieren einfach unvermeidbar. Ich habe gar nicht weiter darüber nachgedacht, habe es einfach gemacht. Aber noch nie habe ich mich so sehr mit einer Impfung beschäftigt wie im Fall des SARS-CoV-2.
Jetzt möchte ich dir mitteilen, welche Gedanken mich bei meiner Entscheidung sehr beeinflusst haben.
Pro Corona Impfung
Manche argumentieren ja damit, dass die meisten Corona-Toten Vorerkrankungen hatten. Das beruhigt mich nicht, im Gegenteil. Das macht mich eher nervös, denn ich bin chronisch krank. Neben der Fibromyalgie habe ich noch eine Hypophyseninsuffizienz, dadurch bin ich cortisonpflichtig. Die Osteopenie wird wahrscheinlich keine große Rolle in diesem Zusammenhang spielen. Aber ich habe auch noch ein diagnostiziertes Mastzellaktivierungssyndrom. Die Mastzellen haben ja sehr viel mit dem Immunsystem zu tun. Es gibt Einschätzungen von Experten dazu, ob Menschen mit Mastzellaktivierungssyndrom ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 haben. Mit dem Ergebnis, dass die Experten sich nicht einig sind…
Ein weiterer Punkt für mich war, dass auch Gesunde und Sportler schwer an Covid-19 erkrankten und in Einzelfällen sogar starben. Auch Menschen, die sich gesund ernähren und einen gesunden Lebensstil führen, hatten manchmal schwere Verläufe. So gab es für mich keine Klarheit, wovon die Schwere des Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung abhängt (bis auf die bereits bekannten Faktoren wie Alter, HKE, Diabetes, Raucher usw). Keiner kann heute ausschließen, dass es nicht noch weitere, bisher unbekannte Einflüsse gibt, die eine Rolle spielen.
Bei mir liegen 3 Faktoren vor, die das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs erhöhen:
- Cortisonpflicht
- Mastzellaktivierungssyndrom
- Alter (ab 50 J., lt. RKI)
Contra Corona Impfung
Bezüglich der Impfung hatte ich natürlich auch große Unsicherheiten. Keiner kann mir im Vorfeld sagen, wie ich auf die Impfung reagiere. Außerdem gilt hier das Gleiche: Spielen meine Erkrankungen eine Rolle? Gibt es Impfreaktionen oder möglicherweise bleibende Impfschäden? Bekomme ich durch die Impfung vielleicht eine Symptomverstärkung oder sogar neue Symptome, die nicht wieder weggehen, wie die Fibromyalgie-Symptome?
Eine weitere Rolle spielte natürlich auch der zu erwartende zusätzliche Aufwand für nicht geimpfte Personen. All dies habe ich gegeneinander abgewogen.
Nährstoffe für das Immunsystem
Seit Beginn der Corona-Pandemie nehme ich einige Nährstoffe zusätzlich ein, um mein Immunsystem zu stärken und in guter Form zu halten. In Online-Präsentationen und Fortbildungen habe ich bereits einiges darüber lernen können, aber leider bin ich im Bereich „Nährstoffe“ nicht ausgebildet. Deshalb habe ich mir das Buch „Nährstofftherapie“ von Dr. Volker Schmiedel (Werbung) angeschafft, das mir schon häufiger gute Dienste geleistet hat.
Die Anschaffung war richtig teuer, aber das Buch ist nach meiner Meinung seinen Preis wert. Es hat mir schon häufiger einen großen Nutzen gebracht. Ab. S. 281 geht Dr. Schmiedel auf Nährstoffe bei Infektionen im Allgemeinen ein. Natürlich unabhängig von Corona, denn das Buch wurde schon vor der Pandemie veröffentlicht. Aber an diesen Angaben habe ich mich orientiert, denn Virusinfekt ist Virusinfekt… Trotzdem kann ich nicht sicher sein, ob mein Immunsystem für eine Covid-19-Infektion ausreichend ausgestattet ist. Ich bin in diesem Video auch mal darauf eingegangen, wie man sein Immunsystem stärken kann „Coronavirus: wie stärke ich mein Immunsystem?“
Offenlegung: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links, was bedeutet, dass ich möglicherweise eine Provision erhalte, wenn du über den Link einen Kauf tätigst. Dies verursacht keine zusätzlichen Kosten. Ich empfehle nur Produkte, von denen ich überzeugt bin.
Meine Entscheidung
Ob ich mich impfen lasse oder nicht, war letztendlich eine Gefühlsentscheidung. Nach langem Hin und Her habe ich mich mit dem Gedanken einer Impfung wohler gefühlt, als mit dem erhöhten Risiko einer Corona-Infektion. Inzwischen bin ich zweimal mit dem Impfstoff von Biontech geimpft.
Die häufigsten Impfreaktionen bei der Corona Impfung
Die meisten Fibromyalgiker reagieren auf die Impfung wohl genauso wie Gesunde. Auch bei mir war das so. Meine schlimmste Beschwerde waren stärkere Schmerzen am Oberarm, die für 4 Tage anhielten. Außerdem war ich am zweiten Tag etwas „schlapper“ als sonst und habe mich einfach etwas zurückgenommen. Bei der zweiten Impfung habe ich nur noch leichte Schmerzen an der Einstichstelle bemerkt, sonst nichts. Andere Betroffene berichteten mir von
- Schmerzen an der Einstichstelle
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Schüttelfrost
- Erschöpfung
- Muskelschmerzen
- Grippegefühl
Diese Symptome verschwanden bei den Betroffenen innerhalb von 1-2 Tagen wieder.
Es gibt aber auch einige (wenige) Ausnahmen. Manche Betroffene litten unter anhaltenden Symptomen, die einige Wochen blieben. Dazu gehörten
- Schmerzverstärkung
- Fibromyalgie-Schub
- Starke Kopfschmerzen
Natürlich sind diese Angaben nicht repräsentativ. Ich bin zwar mit vielen Betroffenen im Austausch, aber es kommen nicht genügend zusammen, um hier eine verlässliche Aussage treffen zu können. Aber es sind die Rückmeldungen, die ich zu diesem Thema erhalten habe.
Hilft dir dieser Beitrag bei deiner Entscheidungsfindung? Was hat für dich Priorität, worauf kommt es bei dir an? Berichte doch mal in den Kommentaren!
Hallo Carola
Ich habe genau dieselben Überlegungen angestellt wie du. Ich bin kein Impfgegner, bin auch gegen alles was bisher notwendig war geimpft. Ich bin ü 70 habe 2 Hunde, die das Immunsystem durch den engen Kontakt mit ihnen schon ziemlich auf dem Laufenden halten, denke ich. Dazu kommt die Bewegung an frischer Luft ohne Kontakt zu Anderen haben zu müssen, und wenn, dann sowieso mit entsprechendem Abstand schon der Hunde wegen. Dazu nehme ich Vitamine – die für uns erlaubt sind. Nun habe ich den Vorteil, das ich mich nicht unter Menschen mengen muß, was mir noch nie Freude gemacht hat. Was mir Angst macht ist diese neue Generation Impfstoff, die „aus dem Boden gestampft wurde“. Ich weiß das es ihn schon länger gibt und eigentlich Krebszellen vernichten sollte. Was jetzt hier aber abläuft sehe ich als die größte med. Feldstudie aller Zeiten an . Das macht mir Angst, aber eine schlimme Verlaufsform vom Virus oder dem Impfstoff zu bekommen auch.
Ein Nachbar von mir, 69 Jahre, MS, ist 3 Tage nach der 2. Impfung mit Astra Z gestorben. Long Covid zu bekommen gibt in meinem Alter auch nicht viel Sinn, oder? 😉 Ich habe für mich beschlossen zu pokern und auf den „Totimpfstoff“ zu warten. Ich halte mich genau an die AHA+L Regeln, Besuch war mir sowieso durch Fibro zu anstrengend, lebe auf dem Land und harre aus. Es gibt ja auch noch die Möglichkeit den Virus durch ein gutes Immunsystem in abgeschwächter Form zu bekommen. Zunächst ist sowieso erstmal die Auffrischung der FSME Impfung dran. all die Nebenwirkungen, die durch’s Impfen kommen können, habe ich sowieso immer noch durch die Fibro. Ich wünsche dir, das du auch die 3. Impfung so gut verkraftest. Sei lieb gegrüßt
Doris – Isabeau
Hallo Isabeau, schön mal wieder von dir zu lesen 🙂
Danke, dass du uns an deinem Blickwinkel teilhaben lässt. Es gibt viele Aspekte, die zu betrachten sind. Manche haben mehr Sorge wegen der Impfung als wegen der Virusinfektion und bei anderen ist es wiederum genau andersrum.
Ich denke auch, dass man das Immunsystem durch verschiedene Maßnahmen gut unterstützen kann. Ob es dann reicht, um keinen schweren Verlauf zu bekommen, weiß man vorher natürlich nicht.
Ich wünsche dir, dass du weiter gut durch diese Zeit kommst, bleib coronagesund!
Ganz liebe Grüße.