Nährstoffe bzw. Nährstofftherapien führen oft nicht zu der gewünschten Verbesserung bei Fibromyalgie. Warum das so ist und warum Fibromyalgie sogar etwas mit einem Nährstoffüberschuss zu tun haben kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Nährstoffe: Persönliche Erfahrungen mit Therapien
Auch ich hatte vor vielen Jahren den Gedanken, dass mir vielleicht nur Nährstoffe fehlen und ein Mangel zu den vielzähligen Symptomen geführt hat. So begab ich mich auf die Suche nach einem Alternativmediziner und wurde schließlich fündig. Es wurden viele Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt. Der Arzt diagnostizierte eine Mitochondriopathie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Körperzellen nicht genügend Energie produzieren können. Behandelt wurde ich schließlich nach dem Prinzip von Dr. Kuklinski. Seine Behandlungsweise beruht auf 3 Säulen: der Halswirbelsäule, der Ernährung und verschiedenen Nährstoffen.
Ich habe damals eine Vielzahl an Nährstoffen verordnet bekommen, die sehr teuer waren und bei der Energieproduktion helfen sollten. Innerhalb von 5 Monaten habe ich insgesamt 1.000 Euro für die Behandlung bezahlt. Besser ging es mir dadurch jedoch nicht wesentlich. Auch andere Betroffene berichteten mir von ähnlichen Erfahrungen.
Im Jahr 2018 setzte ich mich nochmals mit der Mikronährstofftherapie auseinander. Meine Vermutung war, dass der Darm damals nicht in der Lage war, die ganzen Nährstoffe aufzunehmen. So habe ich noch einen Versuch gewagt und eine Nährstofftherapie mittels Infusionen begonnen. Dieses Mal war ich bei einem Heilpraktiker in Behandlung, der (wie auch der vorherige Alternativmediziner) in der mitochondrialen Medizin ausgebildet war. Aber auch das führte nur zu minimalen Verbesserungen, die in keinem Verhältnis zu Aufwand und Kosten standen. Ich war damals sehr enttäuscht, da ich große Hoffnungen auf diese Behandlung gesetzt hatte.
Ursache: zu wenig oder zu viel Nährstoffe?
Warum die Supplementierung von Nährstoffen nicht hilft und welche Ursache all den Beschwerden der Fibromyalgie zugrunde liegt, erklärt der kalifornische Endokrinologe Dr. St. Amand. Er ist wie Dr. Kuklinski der Ansicht, dass es sich bei der Fibromyalgie um eine Energiemangelerkrankung handelt.
Die Ursache ist nach seiner Theorie aber kein Nährstoffmangel, sondern ein Überschuss an Phosphat. Grund ist seiner Meinung nach ein genetischer Defekt, der dazu führt, dass die Nieren nicht in der Lage sind, ausreichend Phosphat über den Urin auszuscheiden. Dieses hat zur Folge, dass der Körper das Phosphat wieder zurück in die Zellen einlagert. Der Phosphatwert im Blut ist dabei unauffällig, da der Körper nur eine ganz bestimmte Menge an Phosphat im Blut toleriert. Diese Einlagerung von Phosphat in den Zellen stört die Arbeit der Mitochondrien, mithin die Energieproduktion.
Dr. St. Amand behandelt seine Patienten mit Guaifenesin. Das Guaifenesin sorgt dafür, dass die Tore in den Nieren für die Phosphatausleitung geöffnet werden. Der Körper ist nun in der Lage, nach und nach das eingelagerte Phosphat über die Nieren auszuscheiden. Je mehr der Körper sich dem eingelagerten Phosphat entledigt hat, desto mehr verschwinden die zahlreichen Beschwerden. Viele Therapieanwender profitieren vom Guaifenesin.
Es ist übrigens nicht hilfreich, aufgrund dieser Theorie phosphatarm zu essen. Das könnte eher kontraproduktiv sein.
Guaifenesintherapie
Wie bereits erwähnt, behandelt Dr. St. Amand, ein Fibromyalgie-Arzt, der auch selbst von dieser Erkrankung betroffen ist, sich und seine Patienten seit mehr als 20 Jahren mit Guaifenesin. Er hat damit eine alternative Behandlungsmethode entwickelt, die weltweit von Betroffenen angewandt wird (meist in Eigenregie). Erfahre in meinem Blogartikel „Guaifenesin: Was ist das?“ mehr über diese Therapieform bei Fibromyalgie.
Austausch & Unterstützung zur Guaifenesintherapie
In unserer Facebook-Gruppe „Fibromyalgie Kämpfer/innen | Guaifenesin, Ernährung & mehr“ wenden viele Mitglieder die Guaifenesintherapie an und berichten von ihren Fortschritten. Auch bei Problemen jeder Art ist die Gruppe ein guter Ort, um sich mit anderen Fibromyalgie-Betroffenen auszutauschen.
Falls du von Fibromyalgie betroffen bist und Austausch suchst, ist unsere Facebook-Gruppe genau das Richtige für dich. Sei herzlich eingeladen, komm‘ zu uns! Ein Facebook-Account ist alles, was du benötigst, um uns beizutreten.
Dieser Beitrag als Video
Manchen Betroffenen fällt das Lesen von Texten sehr schwer. Wusstest du schon, dass es viele meiner Beiträge in Videoform auf meinem YouTube-Kanal gibt? Dort kannst du mich also auch visuell wahrnehmen. Schau dir diesen Inhalt „Fibromyalgie Therapie: Warum Nährstoffe nicht heilen [Nährstoffüberschuss!!!]“ also gern auf YouTube an.
Sind Nährstoffe unnötig?
Natürlich will ich mit diesem Beitrag nicht sagen, dass es unnütz ist, Nährstoffe einzunehmen. Ich nehme selbst eine Reihe an Nährstoffen täglich ein. Das hilft mir sehr bei einigen Symptomen. Aber es ist ein Irrglaube, dass teure Nährstofftherapien die Fibromyalgie heilen.
Hast du auch bereits Erfahrungen mit Nährstofftherapien gesammelt oder mit der Einnahme bestimmter Nährstoffe? Dann berichte doch mal in den Kommentaren, das interessiert mich!