Viele Menschen mit Fibromyalgie gehen in ihrem Job weit über ihre Grenzen hinaus. Denn sie können nicht riskieren, ständig auszufallen und sich krankschreiben zu lassen. Ich möchte Dir in diesem Beitrag davon berichten, welche Erfahrungen andere Betroffene und auch ich gemacht haben.
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Bei der Arbeit erzählen, dass man Fibromyalgie hat oder nicht?
Wie man im Job mit der Fibromyalgie umgeht, ist eine sehr komplizierte Sache. Das fängt schon bei der Frage an, ob man den Kollegen von der Krankheit und den damit einhergehenden Problemen erzählen sollte oder nicht. Wenn man nichts erzählt, können die Kollegen kein Verständnis für die eigene Situation bekommen. Auf der anderen Seite wird man gerade mit Fibromyalgie oft nicht richtig verstanden und in manchen Fällen ist es sogar besser, die Krankheit zu verschweigen. Ich denke, der richtige Weg ist individuell, vom Arbeitgeber und von den Kollegen abhängig.
In Gesprächen mit Betroffenen höre ich immer wieder, dass sie an ihre Grenzen kommen und sogar darüber hinaus gehen. Sie schleppen sich trotz Schmerzen und Erschöpfung zur Arbeit. Dort angekommen sind sie häufig frustriert, da sie nicht so belastbar sind und Termine und Fristen nicht einhalten können. Erst neulich hatte ich eine Betroffene am Telefon, die mir erzählte, dass sie viel im Auto sitzt und im Außendienst arbeitet. Ihr fällt es unheimlich schwer, ihr Bein über dem Pedal in einer Position zu halten, da es ihr muskuläre Beschwerden verursacht. Auch kognitiv kann die Fibromyalgie Probleme bereiten-zum Beispiel dabei, dem Straßenverkehr aufmerksam zu folgen.
Krankschreibung löst das Problem bei Fibromyalgie nicht, aber….
Die meisten Fibromyalgiker wollen arbeiten gehen. Für sie es eigentlich keine Option, sich krankschreiben zu lassen. Manchmal gibt es jedoch Phasen, in denen nichts mehr geht. Wenn man immer gegen die Krankheit kämpft und die Symptome ignoriert, kommt der Moment, in dem man sich krankschreiben lassen muss, weil die Beschwerden unerträglich geworden sind. Wenn man sich sodann krankschreiben lässt hat es den Vorteil, dass man erst mal von der Arbeit befreit ist und sich ausruhen kann. Aber bei der Fibromyalgie ist es nicht so, dass man nach einer Woche wieder fit und gesund ist. Man ist nur weniger beeinträchtigt als vorher. Aus Sicht der Kollegen oder des Arbeitgebers ist man im Anschluss aber wieder voll arbeitsfähig, denn sonst wäre man ja weiterhin krankgeschrieben … Dass dies nicht der Fall ist, bekommen sie meistens nicht mit oder können es aus ihrer gesunden Situation heraus nicht nachvollziehen. Es ist ein Trugschluss der Gesunden anzunehmen, ein chronischer Kranker wäre nur alle paar Monate einmal von den leidigen Symptomen geplagt.
Meine eigene Erfahrung mit Fibromyalgie im Job
Als meine Kinder ein bisschen älter waren, fing ich wieder an zu arbeiten. Damals war ich in einer Druckerei angestellt und schleppte mich durch den Tag. Zu Hause angekommen, bereitete ich das Mittagessen für meine Kinder zu. Danach musste ich mich sofort hinlegen und bis zum nächsten Morgen ausruhen, damit ich wieder zur Arbeit erscheinen konnte. Ich wollte so gern arbeiten, dabei bin ich jedoch immer weiter in eine Abwärtsspirale geschlittert. Bis zu dem Punkt, an dem ich meinen Job kündigen musste. Während dieser Zeit habe ich gemerkt, dass ich dem Ganzen nicht gerecht werden kann. Ich war von Schuldgefühlen geplagt und mir tat es unheimlich leid, dass meine Kollegen meine Arbeit erledigen mussten, weil ich viel langsamer arbeitete.
Ein weiteres Problem, auf das ein Fibromyalgiker häufig stößt, ist Mobbing und Diskriminierung. Gesunde Kollegen haben kein Verständnis für eine chronisch kranke Person, da sie stets von ihrer normalen Situation ausgehen. Auch Kündigung ist ein großes Thema. Selbst wenn man den nettesten Arbeitgeber der Welt hat, wird der nicht unendliche Toleranz aufbringen können. Häufige Krankmeldungen und mangelnde Belastbarkeit gehen mit finanziellen Belastungen des Unternehmens einher. Wird man dann gekündigt, ist man dieser Situation hilflos ausgesetzt.
Fibromyalgie im Studium
Ich habe auch Kontakt zu jüngeren Fibromyalgikern, die studieren. Manche von ihnen mussten ihr Studium abbrechen. Andere wiederum kommen sehr viel langsamer voran als Gesunde und versuchen irgendwie, alles zu schaffen. Egal ob Beruf oder Studium, in so einer Lage ist man unheimlich gestresst. Stress fördert die Fibromyalgie. Dieses dann aufzufangen, empfinde ich als unheimlich schwierig. Das Beste wäre, den Stress erst gar nicht aufkommen zu lassen, was fast unmöglich ist. Deswegen ist es wichtig, ein Ventil zu haben, um den Stress abzubauen und zu regulieren. Bei mir ist es die Musik und die Natur. Ich denke auch, dass die Ernährung eine große Rolle spielt. Das ist vielen nicht bewusst und wird häufig unterschätzt.
Mich interessiert es sehr, wie es bei dir ist. Kannst du mit der Fibromyalgie noch arbeiten gehen? Hast du Ergänzungen zu diesem Inhalt? Schreib doch mal ganz unten in die Kommentare. Ich freue mich sehr über den Austausch mit dir.
Mein Coaching für dich
Mit meinem Coaching konnte ich schon vielen Fibromyalgie-Betroffenen helfen, zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden zurückzufinden. Sie berichten von Verbesserungen bezüglich der Energie, der Leistungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, des Schlafs, der Schmerzen und weiteres. Lies hier von den Erfahrungen meiner Klienten:
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