Schuhe, die man mit Fibromyalgie meidet

Es gibt viele Dinge, die man vermeidet, wenn man Fibromyalgie hat. Und vieles davon geht in Fleisch und Blut über, worüber sich Gesunde nur wundern. In diesem Beitrag gebe ich meine 7 Klassiker bekannt, die ich mit Fibromyalgie vermeide.

1. Stühle und Bänke

Inzwischen kann ich wieder auf einer Bierzeltgarnitur sitzen. Früher war das nicht machbar. Auf einer harten Bank ohne Kissen und ohne Rückenlehne konnte ich nicht sitzen. Auch heute ist es für mich noch angenehmer, wenn ich mich mit dem Rücken anlehnen kann.

2. Treppensteigen

Wir hatten mal ein Haus mit zwei Treppen. Eine führte in den ersten und die andere in den zweiten Stock. Ich hatte immer eine Transportbox oder einen Wäschekorb parat. Bevor ich morgens die Treppe hinabgegangen bin, habe ich alles gesammelt, damit ich nur einmal gehen musste. Am liebsten wäre ich nur abends nochmal die Treppe hochgegangen. Aber zu der Zeit hatte ich kleine Kinder und die Kinderzimmer befanden sich oben. So musste ich häufiger immer mal wieder nach oben gehen. Das war eine echte Quälerei. Das war damals eine Mischung aus Gehen und Krabbeln, weil ich aufgrund der Beschwerden keine Treppen steigen konnte. In der Öffentlichkeit habe ich damals Treppen gemieden und immer den Fahrstuhl genommen. Heute ist genau das Gegenteil der Fall. Ich nehme immer die Treppe, auch bis in den dritten Stock.

3. Massagen

So schön Massagen auch sein können, mit Fibromyalgie kann das heftige Folgen haben. Früher, also vor der Guaifenesintherapie, als ich das erste Mal bei einer Masseurin war, war ich am nächsten Tag krank. Mir tat alles weh und ich hatte das Gefühl, vom LKW überfahren worden zu sein. Die Folgen standen in keinem Verhältnis zu der Massage. Eigentlich ist eine Massage etwas Tolles, aber die Auswirkungen waren enorm. Ich habe mich schon lange nicht mehr massieren lassen, weil ich inzwischen ein Massagegerät habe, womit Massagen mittlerweile wieder ein Genuss sind. Wenn Du mehr über den positiven Effekt eines Massagegerätes erfahren möchtest, schau Dir dieses Video an.

4. Bücken und Hocken

Bücken und Hocken habe ich in der Vergangenheit vermieden, wo es nur geht. Viele Jahre konnte ich das gar nicht. Wenn ich zum Beispiel Wäsche sortiert habe, saß ich auf dem Stuhl vor der Waschmaschine, um die Wäsche in die Waschmaschine zu laden. In gehockter oder gebückter Haltung konnte ich das nicht. Das geht heute wieder.
Erst gestern habe ich einen Handfeger geholt, weil etwas auf dem Küchenboden lag, was ich auffegen wollte. Ohne darüber nachzudenken, ich habe es einfach gemacht. Früher hätte ich den Staubsauger geholt, weil es einfach viel zu viel Schmerzen und Energie gekostet hätte, mich zu bücken. Da war es einfacher, den Staubsauger zu holen. Es ist für Gesunde wahrscheinlich gar nicht nachvollziehbar wie es einfacher sein kann einen Staubsauger zu holen, als kurz den Handfeger zu nehmen. Probleme beim Bücken und Hocken sind bei mir noch nicht weg, aber aushaltbar. Wenn ich hocke oder mich bücke habe ich gar keine Schmerzen mehr. Die Schmerzen kommen erst nach einer längeren Zeit.

5. Schuhe mit Absatz

Ich habe lange Zeit Pumps bei Feierlichkeiten getragen und versucht die Schmerzen zu ertragen, bis es nicht mehr ging. Mal abgesehen von den Blasen, die ich mir regelmäßig gelaufen habe, war es irgendwann nicht mehr machbar mit Fibromyalgie. Auch heute ist es noch so, dass ich fast nur flache Schuhe trage. Absätze trage ich nur in Ausnahmefällen, wenn ich auf einer Feier bin und weiß, dass ich nicht viel laufen werde. Ich habe auch schon ein Video zum Thema Fußschmerzen bei Fibromyalgie erstellt. Schau es Dir an, wenn Dich dieses Thema betrifft.

Neben diesem Textbeitrag kannst Du diesen Inhalt auch als Video anschauen. Folge dafür diesem Link zu meinem YouTube-Kanal.

6. Veranstaltungen

Ich habe in der Vergangenheit schon unzählige Male Veranstaltungen sausen lassen, auf die ich mich sehr gefreut hatte, wie zum Beispiel Konzerte. Das ging sogar schon so weit, dass ich mir für manche Konzerte gar keine Karten mehr gekauft habe. Denn ich konnte nicht einschätzen, ob ich an dem Tag überhaupt in der Lage sein würde, ein Konzert zu besuchen. Besonders, wenn das Ganze mit einer weiten Anfahrt verbunden war. Außerdem finden Veranstaltungen meisten abends statt. Abends ist bei mir oft die Luft raus. Das hängt nicht nur mit der Fibromyalgie zusammen, sondern auch an einer Hypophyseninsuffizienz. Es gibt aber auch Veranstaltungen, zu denen ich auf Biegen und Brechen hingehe. Zum Beispiel das jährliche Schützenfest, das in unserem Dorf stattfindet. Die Bedeutung für das Dorf ist vielleicht vergleichbar wie der Karneval in Köln. Nach Corona, wenn wieder ein Schützenfest stattfinden darf, werde ich dort sicherlich auch hingehen und den ganzen Abend tanzen. Aber ansonsten gehe ich eher selten auf Veranstaltungen. Vielleicht auf eine Ausstellung, die tagsüber stattfindet, aber das kommt auch nicht oft vor.

7. Verabredungen

Mit den Verabredungen ist es bei mir ähnlich wie mit den Veranstaltungen. Vor allem wenn diese abends stattfinden ist es schwieriger für mich, daran teilzunehmen. Früher, als ich noch stärker von der Fibromyalgie betroffen war, gab es häufiger die Situation, dass ich eine Verabredung absagen musste. Heute schaffe ich das wieder, aber ich würde in den allermeisten Fällen lieber zuhause bleiben, wenn es abends ist. Auch wenn ich mich drüber freue, weil ich gerne hingehen möchte. Wenn ich wirklich hingehe versuche ich mich auf das Treffen zu fokussieren, damit ich meine Beschwerden nicht so wahrnehme. Ich hoffe dann auch, dass die Folgen am nächsten Tag nicht so gravierend sind.

Es steht aktuell eine Einladung an, vor der es mir graut. Eigentlich ist es eine schöne Sache, bei der es um ein Treffen mit ein paar Frauen aus dem Dorf geht. Aber wegen Corona soll das Treffen draußen auf einer Terrasse im November/Dezember stattfinden. Ich habe dann gesagt, dass es für mich mit meiner Muskulatur und der Kälte schwierig sein wird, daran teilzunehmen. Jetzt will die Gastgeberin, die nicht krank ist, alles Mögliche machen, damit ich kommen kann. Sie will einen Heizstrahler auf der Terrasse aufstellen und Decken besorgen. Ich denke ich werde wohl hingehen, vielleicht nehme ich mir eine heiße Wärmflasche mit. Ich werde einfach versuchen, mich vorher durchzuwärmen, mich vorher vielleicht ein bisschen zu bewegen, damit ich gut durchblutet bin. Ich werde versuchen, den Abend zu genießen und mich nicht zu sehr auf mein Befinden zu konzentrieren und hoffen, dass der nächste Tag ohne Folgen bleibt.

Was vermeidest Du aufgrund der Beschwerden der Fibromyalgie? Welche Entscheidungen hast Du schon wegen Deiner Krankheit getroffen? Was tust Du, um Deinen Alltag erträglich zu halten? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

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4 Kommentare

  1. Ja das kommt mir alles bekannt vor besonders Treppensteigen das war mir auch ein Grauen.Die Stufen bis zum ersten Stock und ich musste oben innehalten weil ich total erschöpft war und die Oberschenkel brannten wie nach einem Marathon.Die Erkrankungen hat mich auch total isoliert und das konnte ich auch nicht wirklich wieder aufarbeiten.

    • Hallo Monika,
      ja genau, das Brennen in den Oberschenkeln, so dass man nicht einmal eine einzige Treppe normal hochgehen kann. Genauso habe ich es auch erlebt. Du schreibst aber in der Vergangenheit. Hast Du diese Beschwerden nicht mehr? Wenn nicht mehr, wodurch hast Du Verbesserungen?

      Beste Grüße, Carola

      • Hallo Carola, hallo Monika ,
        ja auch mir ist das alles bekannt, weiß aber erst seid dem ich das Buch gelesen habe, wie alles zusammenhängt.Seid 8 Jahren habe ich die Krankheit sehr stark und fühlte mich hilflos.
        Mein Umfeld schob mich in die Psychoecke. Seid April 2019 lernte ich die Selbsthilfegruppe kennen, kauft mir das Buch von Dr. Amand und fing im Mai die Therapie mit Guafenisin und der liberalen Diät an. Drei Wochen lag fast nur, weil es mir sehr schlecht ging. Danach machte ich Fortschritte. Meine Schmerzen wurde weniger, ich war wieder glücklich. Meine Dosis der Tabletten
        erhöhte ich immer mehr, mit Hochs und Tiefs. Ich machte wieder Sport,aber zuerst mit starken Schmerzen oder einen anschließenden Liegetag. Trotz allem machte ich mit Schmerztabletten immer mehr Sport. Die Langzeitfolgen wurden aber besser. Nach meinem Sport mußte ich mich immer hinlegen, weil zu erschöpft war oder noch bin.
        Heute behandele ich meinen wie ein rohes Ei und passe auf, vor Anstrenungen. Jeden Tag laufe ich 90 Minuten und kann 2 mal in der Woche zum Sport.
        Mit 2 Selbsthilfegruppen habe ich Kontakt, die mir sehr helfen. Leider kann ich mich noch nicht gut konzentrieren und bin noch sehr erschöpft. Meine Schmerzen halte ich aus. Jede Woche gehe ich noch zur Massage.
        Dann habe ich Carola kennengelernt, die mir nun professionelle Hilfe vor allem mit der Ernährung gibt. Ich bin nun bei der Umsetzung zur strengen Diät. Es bekommt mir, bis auf kleine Fehler, ganz gut. Heute habe ich bei meiner Tochter Joghurt mit Himbeeren und Sahne (ohne Zucker) gegessen. Leider habe ich Magenschmerzen. Außerdem nehme ich zu, aber sicher gibt es auch dafür eine Lösung.
        Mein Wunsch ist nicht mehr zu kämpfen, denn ich glaube ich schaffe es nicht mehr. Deshalb mache ich alle Hilfen an und setze sie um.
        Ich sehr dankbar, das ich dich, Carola kennengelernt habe.
        Danke und liebe Grüße and dich und alle anderen. Ulrike

        • Hallo Ulrike,
          Du bist wirklich stark betroffen und hast durch Deine Maßnahmen schon Einiges erreicht. Ich wünsche Dir, dass Du weiter stetig vorankommst, um endlich richtig zu profitieren. Liebe Grüße 🙂

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